In der Nacht haben sich noch ein paar Mobile zu uns gesellt, sodass heute Morgen der Spielplatz plötzlich voller Kinder ist. Mara findet sogar eine neue ‚Freundin‘ und ist erstmal verschwunden. So haben wir Ruhe … und können eine morgendliches Tischtennis Turnier ausfechten. Das ich sang- und klanglos verliere. Und so früh, dass ich es auf die Uhrzeit schieben könnte ist es nun nicht…
Gehen wir lieber wandern. Das Wetter ist kühl, windig und wolkig, klar Mitte August, dieser Sommer ist wirklich katastrophal.
Heute wollen wir die restliche Hälfte des Karstpfades machen. Dieser führt uns zuerst zu der kleinen Kapelle, die wir schon gestern erspäht hatten. Sie liegt malerisch zwischen Feldern unter einem ausladenden Baum und gefällt nicht nur Tochter. Weiter nun zwischen Feldern erreichen wir alsbald den Wald. Hier ist es wirklich kalt drin, also bewegen wir uns noch etwas schneller. Tochter läuft heute super und so kommen wir wirklich schnell voran.
Es dauert also gar nicht lange, bis wir die Mysteriengrotte erreichen. Toller Name für eine eher langweilige, mittelgroße Höhle. Mara interessieren denn auch eher die Felsen drumherum, die sie erklettert. Die Erklärung zum Ponor (Verisckerungsloch) hört sie sich sogar interessiert an, oder tut zumindest so…
Bevor wir hier festfrieren, laufen wir lieber weiter. An sattgrünen Wiesen und Sonnenblumenfeldern vorbei. Auch hier sieht man den nassen Sommer. Der Weg heute ist länger und deutlich ärmer an Karsthöhepunkten. Tochter findet am Wegrand noch eine kleine Höhle, kann sie aber nicht erkunden, da zu viele Brennesseln davor wachsen. Dafür punktet sie – wieder mal – als Sachensucherin! Links findet sich ein wirklich finstrer Föhrenwald. Sie meint, da kann man ganz toll drin laufen! Wir wetten, dass sie keinen Meter weit kommt. Verloren, denn zum einen schlängelt sie sich mehrere Meter durch und findet dann noch mittendrin einen Rosenquarz! Wie kommt der den hier hin? Sie ist hocherfreut über ihren Schatz und wir wundern uns nur. Abseits von Weg und Steg, aber er ist geschliffen…
Der Abschluss unserer Karsttour soll die Distlergrotte sein. Am Wegrand steht auch ein verheißungsvolles Schild: 70m lang, mehrere Ebenen und ein Höhlensee. Allerdings auch von gefährlicher Rampe ist die Rede. Wir steigen gespannt den Wald hoch und – stehen vor einer Mauer mit einem Fledermausspalt. WTF? Auch herumgehen um den Felsen bringt keine weitere Erkenntnis, das muss der Eingang sein. Tochter ist bitter enttäuscht, wollte sie doch auch noch diese Höhle sehen. Da fasst Sabine ein Herz und meint, sie würde ja dadurch passen und Tochter auf jeden Fall. Nur der dicke Papa muss draußen bleiben. Tatsächlich verschwinden die zwei Damen in der Dunkelheit.
Und sind recht schnell wieder da! Direkt hinter dem Eingang hängen fette Spinnen samt Eisäcken von der Decke, das war doch etwas viel.
Sabine meint, vielleicht passe ich doch durch? Ich probiere das Mal und schlangenmenschartig passe ich gerade so durch. Man reicht mir Kamera und Licht und Tochter möchte nun doch nochmal.
Zusammen erkunden wir zwei nun erst die Höhlenspinnen und dann die große Vorkammer. Die ist wirklich recht groß und man kann ganz kleine Ansätze von Stalaktiten ausmachen. Die Abhänge zu den unteren Gängen schauen wir uns nur von oben an, das müssen wir jetzt ohne Ausrüstung bestimmt nicht machen. Tochter ist etwas unheimlich, aber sie steht es durch. Doppellob!
Als wir nun wirklich jeden Winkel erkundet haben und auch ein paar Fotos versucht haben, treten wir wieder an Licht. Das heißt, Tochter tritt und ich quetsche. Das war doch ein würdiger und abenteuerlicher Abschluss der Karsterkundung!
Unspektakulär aber nicht unschön, laufen wir nun hoch zu Straße. Wir verlassen den Karstpfad und wandeln nun auf dem Kappellenweg. Warum der so heißt, erfahren wir gleich oben auf der Kuppe, da steht nämlich die nächste. Wunderhübsch unter einem perfekten Baum. Ein tolles Fotomotiv, wäre da nicht die rotweiße Baustellenabsperrung direkt daneben.
Leider geht nun der letzte Kilometer entlang der Straße. Durch Krottensee hindurch, immerhin an noch einer Kapelle vorbei.
Nach einem kohlehydratreichen verspäteten Mittagessen fahren wir noch zum letzten Programmpunkt des Urlaubs. Burg Veldenstein. Die sahen wir vorhin schon vom Kapellchen am nächsten Hügel aufragen und wir hatten diesen Urlaub noch keine Burg!
So soll es auch bleiben, denn als wir dort ankommen, ist schon der Parkplatz verdächtig leer. Und das Tor zu! Montag Ruhetag, so ein Mist. Tochter ist bitter enttäuscht, sieht die Burg doch so schön groß aus.
Als Ausgleich laufen wir noch etwas durch den Ort Neuhaus. Nunja, ganz nett, aber ihr wisst ja Nett ist die kleine Schwester von …
Wirklich viel zu sehen gibt es also nicht, und so schwingen wir uns alsbald wieder ins Womo und treten die Heimreise an. Aber wir sagt Arnie? I’ll be back…